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Die Abhängigkeit von Alkohol oder Medikamenten ist medizinisch und sozialrechtlich als Krankheit anerkannt. Ohne fachliche Hilfe ist ihre Bewältigung kaum möglich. Bedingt durch die Komplexität des Erkrankungsbildes wird die Behandlung in der Regel als Rehabilitation durchgeführt, mit der Zielsetzung einer möglichst dauerhaften Abstinenz, der Sicherung der Leistungs- und Erwerbsfähigkeit sowie einer persönlich zufriedenstellenden Lebensweise.

Der Ablauf der Entwöhnungstherapie

gliedert sich in folgende aufeinander abgestimmte Bausteine:

Erstgespräch

Am Beginn der Behandlung der Abhängigkeit steht ein ärztliches Erstgespräch in den Räumen der Fachambulanz. Dieser erste persönliche Kontakt gibt zum einen dem Arzt die Möglichkeit, den aktuellen Stand der Erkrankung zu ermitteln und dem Patienten basierend darauf einen individuellen Behandlungsvorschlag zu unterbreiten. Zum anderen hat der Patient die Gelegenheit, die Einrichtung kennenzulernen.

Einen wichtigen Bestandteil im Konzept der der KPB stellt Vertrauen dar. So kann sich der Patient sicher sein, eine seit vielen Jahren bewährte Therapieform zu durchlaufen, die schon vielen Menschen vor ihm geholfen hat, sich aus der Abwärtsspirale der Suchtkrankheit zu befreien.

Entzug von Alkohol

Der eigentlichen, zweistufigen Therapie bei Alkoholabhängigkeit ist häufig der sogenannte „Entzug (Entgiftung)“ vorgeschaltet. Dieser kann stationär durchgeführt werden. Die KPB arbeitet dabei mit dafür qualifizierten Kliniken zusammen und kann dorthin vermitteln.

In der KPB wird dieser erste Schritt in die erfolgreiche Behandlung, nach der ärztlichen Eingangsuntersuchung und bei entsprechender Eignung, bei Alkoholabhängigen auch ambulant angeboten.

In der ersten Untersuchung wird in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt des Patienten ein EKG durchgeführt und die Blutwerte werden ermittelt. Falls erforderlich erfolgt eine Medikation. Der Patient wird für circa eine Woche krankgeschrieben.

Im weiteren Verlauf finden tägliche medizinische Untersuchungen statt: Atemalkoholtest, Kontrolle der Entzugssymptome mit Medikation bei stärkeren Beschwerden. Desweiteren finden Motivationsgespräche und die Teilnahme an einer Gruppensitzung statt. Ferner wird die Entwöhnungstherapie geplant. Während der circa einwöchigen Entgiftung hält die KPB, falls erforderlich, Telefonkontakt mit dem Patienten und dessen Angehörigen.

Entzug von Medikamenten

Wie bei der Alkoholsucht wird auch bei Medikamentenabhängigkeit, abhängig von dem aktuellen Konsummuster und der Art der Substanz , vor Therapiebeginn  ein  „Entzug (Entgiftung)“ durchegführt. Dieser erfolgt aufgrund möglicher schwerwiegender körperlicher Komplikationen in der Regel stationär in einer qualifizierten Klinik, in die wir gerne vermitteln können. Eine medizinisch eng begleitete Abdosierung kann im Einzelfall ambulant in der KPB Fachambulanz begonnen, bzw. vollständig durchgeführt werden. Dies muss  je nach Indikation individuell mit den auf diesem Gebiet erfahrenen Ärzten der KPB geklärt und geplant werden. Falls Sie bereits entzogen sind, können Sie direkt mit der Motivationsphase beginnen.

Motivationsphase

Nach erfolgreichem Alkohol-, bzw. Medikamentenentzug tritt der Patient in den ersten Behandlungsabschnitt, die Motivationsphase, ein. Dabei steht der Patient unter umfassender ärztlicher und psychotherapeutischer Betreuung. Es werden Motivationsgespräche, einzeln und in Gruppen, durchgeführt: Hier wird unter anderem Einsicht in die Funktionen der Suchtkrankheit vermittelt und die Motivation zur Suchtmittelabstinenz gefördert.

Der Schwerpunkt der Motivationsphase liegt in der Arbeit an den aktuellen, mit dem Suchtverhalten zusammenhängenden Konflikten und Problemen der Patienten, sowie in konkreten Problemlösestrategien, die einem Rückfall in suchtspezifische Verhaltensmuster vorbeugen können.

Zusätzlich finden Entspannungsgruppen statt: Hier erlernt der Patient z.B. die bewährte Technik der „Progressiven Muskelrelaxation“. Desweiteren werden Paar – und Angehörigengespräche durchgeführt. Die Einbindung des sozialen Umfelds bildet einen wichtigen Bestandteil im Behandlungskonzept der KPB. Die Dauer der Motivationsphase beträgt in etwa drei Monate.

Während dieser Phase erfolgt die Antragstellung für die ambulante medizinische Rehabilitation. Ihr zuständiger Motivationsbetreuer unterstützt Sie dabei.

Medizinische Rehabilitation

Die Rehabilitation schließt sich unmittelbar an die Motivationszeit an. In der Rehabilitation nimmt der Patient an zwei Gruppen teil. In themenzentrierten Gruppen wird einerseits Wissen über die Abhängigkeitsentwicklung vermittelt und andererseits über die Perspektiven als symptomfreier Suchtkranker gesprochen.

In der sogenannten Bezugsgruppe setzt sich der Patient mit anderen Gruppenteilnehmern auseinander. Es werden frühere und aktuelle Beziehungserfahrungen erörtert. In Einzelgesprächen findet eine individuelle Betrachtung der Abhängigkeitsentwicklung mit einem Therapeuten statt. Die Dauer der Rehabilitationsphase beträgt circa 8 Monate.